
Sagibach Geschichte
Die heutige Sagibach Holz AG hat eine traditionsreiche Vergangenheit und hat sich über viele Generationen stehts weiterentwickelt.
Aus dem Nebel der Geschichte…
Der Ursprung der alten Sägerei Dick zu Schnottwil verliert sich im Dunkel der Geschichte. Doch als gesichert gelten darf, dass sie wohl eine der ältesten, heute noch betriebenen Sägereien in der Region ist.
Die alten Mauerreste, mit ihren stabilen Tür- und Fensterstürzen aus heimischem Kalkstein, bieten sich dem aufmerksamen Besucher im Versteckten noch immer dar. Sie befinden sich im Keller der heutigen Produktionshalle und bezeugen von den Jahrhunderten, in denen sich tagein-tagaus ein stetiger, feiner Nieselregen aus Holzstaub, gepaart mit den Geräuschen geschäftigen Treibens, über die steilen Hänge des kleinen Tales in Schnottwil legten. Das Tal, das vom «Sagibach» – der in der Nachbargemeinde Biezwil entspringt – durchschnitten wird.
Vermutlich wurde die Sägerei schon in den Dekaden vor 1860 von der Familie Ritz betrieben, welche den anbei liegenden Landwirtschaftshof «Sagihof» besass, und anschliessend von Generation zu Generation weitergegeben.
Bild: Katasterplan der Sägerei zu Schnottwil aus dem Jahre 1872


Vom Wasserrad zur Elektrizität
Ursprünglich von einem Wasserrad angetrieben, wurde eine sogenannte Einfachgangsäge: Eine Säge mit einem einzelnen Sägeblatt bestückt, welche pro Durchgang jeweils ein Brett vom Stamme trennt. Um 1900 wurde das Wasserrad -dem unweigerlichen Vorrücken des Fortschrittes geschuldet- durch einen Petrolmotor ersetzt. Das historische Wasserrad wurde abgebrochen und in den 1950er wurde die vorläufige Löschung des Rechts auf die Nutzung der Wasserkraft beantragt.
Seit Ende der siebziger Jahre optimiert die Tätigkeit der einstigen Einfachgangsäge ein unverwüstliches Vollgatter der Marke «Esterer» aus den bayerischen Landen. Die zu verarbeitenden Stämme werden nun in nur einem Durchgang zu Brettern zersägt. Die Wasserkraft, welche von den Wassern des Sagibaches über ein Wasserrad auf die Maschinen übertragen wurde, ist der Macht der Elektrizität gewichen; die Moderne hat nun endgültig Einzug gehalten.
Bild: Eine historische Einfachgangsäge, welche mit Wasserkraft betrieben wird
Erweiterungen in der neueren Zeit
Der Traditions-Betrieb der kleinen Sägerei erwies sich als lukrativ, weshalb in der Mitte des 20. Jahrhunderts der freiliegende Sagibach eingedolt werden konnte, um somit in den beengten Verhältnissen des kleinen Tales den bald darauffolgenden Neu- und Umbauten mehr Platz zu verschaffen. Der nur ein Steinwurf weiter oben im Tal gelegene und auf das Jahr 1808 datierte «Sagihof», ein Bauernhof, der die Existenz einer Sägerei um den Beginn des 19. Jahrhunderts mit Sicherheit zu bezeugen vermag, konnte ausgebaut werden. Die nachweislich von der Familie Dick mit viel Fleiss und Stolz über vier Generationen von Vater auf Sohn übertragene Sägerei gedieh weiter; eine neue geräumige Halle wurde errichtet, modernere Maschinen erworben und die altehrwürdigen Gemäuer der ursprünglichen Sägerei verschwanden als stumme Zeugen einer langen Geschichte in der Tiefe des Untergrundes.
Im Jahre 2022 wurde der Betrieb der traditionsreichen Sägerei Dick aufgrund des fortgeschrittenen Alters der Betreiber eingestellt. Stille legte sich zum ersten Mal seit wohl über 150 Jahren ehern über das Werksgelände, vorbei war das stetige Nieseln des feinen Holzstaubes und keine Maschinengeräusche massen sich mehr mit dem fröhlichen Gurgeln und Rauschen des Sagibachs…
…doch mit der Übernahme des Werkes durch die neu gegründete «Sagibach Holz AG» konnte dem traditionsreichen Betrieb neues Leben eingehaucht werden.
Bild: Eine der letzten Aufnahmen der vorgängigen
Betreiber: Hans Dick mit seinem Sohne Hansueli
Dick vor der zuverlässigen «Esterer» Vollgatteranlage
